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Learning By Doing

Learning By Doing

07.06.2014 22:42

Ein Anruf. "Können Sie auch Access schulen?" Ähm - ich weiß was es ist. Gerade habe ich mich als freiberuflicher Dozent selbständig gemacht und Aufträge sind willkommen. In Textverabeitung und Tabellenkalkulation bin ich sattelfest. Aber die Datenbank? Ok. Die Klausur zu relationalen Datenbanken hatte ich damals mit Sehr gut bestanden. Inzwischen muss man sich auch nicht mehr mit dem Punktbefehl herumplagen. Die modernen Datenbaken haben eine benutzerfreundliche Oberfläche. Und hey - die ganze Welt ist eine Datenbank! Also warum nicht. "Es ist dringend! Wir finden in ganz Berlin keinen Dozenten, der ab kommenden Dienstag einen dreitägigen Einsteigerkurs für fünf Mitarbeiter geben kann." Ich blicke auf den Kalender. Heute ist Montag. Dann kommt das Osterwochenende. Und ich habe noch nicht die Software - nicht einmal einen Rechner, der sie verträgt! "Ich muss schauen. Ich melde mich zurück." ...


Ein Anruf beim Systemhaus meines Vertrauens, mit der Bitte mir noch vor Ostern einen PC mit dem kompletten Office-Paket zu liefern, und ich sagte dem verzweifelten Kunden zu. Am Donnerstagabend stand mein erster eigener PC im Wohnzimmer. Bestückt unter anderem mit Access 2.0 (das waren 32 Installationsdisketten!) und ausgestattet mit mehreren Handbüchern, eins davon über 1000 Seiten stark.

Ich hatte genau vier Tage Zeit, um drei Tage Schulung vorzubereiten und hoffte inständig, dass es keine Verständnishürden bei mir geben würde. Als Übungsaufgabe nahm ich mir vor, für meinen Mann ein kleines Handwerkerprogramm zusammenzustellen. Leistungskatalog, Aufmaß, Kundenkartei, Rechnungsformular ... Es ging gut voran. Ich schrieb mir jeden Schritt auf und notierte mir Eselbrücken. Kompliziert scheinende Zusammenhänge zeichnete ich auf, um sie mir zu verdeutlichen. Am letzten Tag machte ich aus meinen Notizen einfache Schrittfolgen und aus den Skizzen ein paar PowerPoint-Folien. Und mit ordentlich Herzklopfen ging es am Dienstag zum Kunden.

Schon nach den ersten Erläuterungen merkte ich, dass es funktionierte. Ich konnte die Grundbegriffe der Datenbank und die Schritte im Programm erklären. Ein paar Fragen blieben offen. Die klärte ich noch am Abend und konnte sie am nächsten Tag vermitteln ...

Warum erzähle ich euch das?

Für mich war das ein Schlüsselerlebnis. Ich kann mir keine effektivere Methode vorstellen, sich in kürzester Zeit komplexes Wissen anzueignen. Das TUN und nicht nur darüber Lesen, brachte mir die Erkenntnis.

Wenn ich in der Lage bin, anderen etwas zu erklären, habe ich es auch selbst verstanden. Andersherum, wenn ich mich zwinge etwas zu erklären, lerne ich auch selbst.

So ist es auch hier FoXum. Wenn ich eine Schrittfolge aufschreibe, merke ich sie mir und brauche sie anschließend gar nicht mehr. Wenn ich einen Code selbst nachbaue, verstehe ich ihn. Und ich behalte die Dinge auch viel besser, als wenn ich sie nur bei jemandem gelesen habe. Andererseits merke ich, wenn ich etwas nicht erklären kann, dass ich es noch nicht beherrsche und lege die angefangene Anleitung auch mal zur Seite.

Also traut euch. Wenn ihr etwas herausgefunden habt, schreibt eine kleine Erklärung, eine Schrittfolge oder auch eine Seminar-Anleitung auf und teilt das mit uns. Ihr werdet sehen, welchen erhellenden Effekt diese Vorgehensweise hat.

Wir freuen uns auf eure Entwürfe!

2014 © Birgit Luckwaldt

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  • Erstellt von .BiL. In der Kategorie Allgemein am 07.06.2014 22:42:00 Uhr

    zuletzt bearbeitet: 19.10.2014 13:11
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